Ambulanz für Alkoholprobleme
		Forschungsschwerpunkt Suchtforschung

In einer kontrollierten Verlaufsstudie untersuchen wir folgende Hypothesen:

• Mit zunehmender Schwere der Abhängigkeit und zunehmenden Alkoholfolgeschäden (CT, Neuropsychologie) verringert sich die Wahrscheinlichkeit des Behandlungserfolgs
• Soziale Unterstützung erleichtert den Behandlungserfolg (SONET-Interview)
• Frauen haben ein ungünstigeres Behandlungsergebnis als Männer (Abstinenz, Dropout)
• Patientinnen zeigen mehr komorbide Störungen (CIDI-Interview)

Erhoben wurden

• die Trinkgewohnheiten (MALT, LAS, SADQ, Fichter & Frick)
• die Trinkanamnese, Komorbidität und soziales Netzwerk
• Befindlichkeits- und Persönlichkeitsdimensionen
• neuropsychologische Leistungen
• organmedizinische Befunde (Labor, CT)
• experimentalpsychologische Verfahren (Stroop-Test, dichotisches Hören)
• Selbstaussagen zu Gewalterfahrungen und sexuellem Mißbrauch
• der Störungsverlauf

Nach unserer vorläufigen Ergebnissen

• lassen sich alkoholbedingte Veränderungen des ZNS computertomographisch nachweisen
• zeigen Frauen und Männer trotz kürzerer Abhängigkeitsdauer bei Frauen vergleichbare ZNS-Schädigungen ("Teleskop-Effekt")
• führt Abstinenz zwar zu deutlichen Restitutionseffekten jedoch nicht zur Normalisierung
• korreliert soziale Unterstützung mit dem Behandlungserfolg
• sind zusätzliche psychiatrische Störungen bei Frauen häufiger als bei Männern
• zeigen experimentalpsychologische Paradigmen Unterschiede in der semantischen Verarbeitung störungsbezogener Informationen bei Alkoholabhängigen und Normaltrinkenden

Gegenwärtig versuchen wir, die wechselseitigen Beziehungen zwischen diesen Dimensionen mittels multivariater Analysen aufzuklären. Darüber hinaus hoffen wir, auch die relative Bedeutung dieser Bereiche für den Behandlungserfolg abschätzen zu können.

Projektleiter:	Prof. Dr. Karl Mann
Mitarbeiter:	Dipl.Psych. Klaus Ackermann, Dr.med. Dipl.-Psych. Arthur Günthner, Dipl.Psych. Martin Jung, Dipl.-Psych. Peter Morlock, Dipl.Psych. Insa Klingberg, Dr.med. Götz Mundle
Laufzeit:	1.10.1991 - 30.9.1997
Förderung:	BMBF 01 EB 9422
Wichtige Veröffentlichungen:	Mann K, Ackermann, K, Günthner A, Jung M, Mundle G (1996) Veränderungen des Selbstbildes alkoholabhängiger Männer und Frauen während stationärer Psychotherapie, Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie, 46, 350-355 Stetter F, Ackermann K, Bizer A, Straube ER, Mann K (1995) Effects of alcohol related cues in alcoholic inpatients: Results of a controlled "Alcohol Stroop" study. Alcoholism, Clinical and Experimental Research 19, 593-599 Mann K, Mundle G, Strayle M, Wakat P (1995) Neuroimaging in alcoholism: CT and MRI results and clinical correlates. J Neural Transmission (GenSect) 99:
Anschrift:	Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Prof. Dr. med. K. Mann Osianderstr. 24 D-72076 Tübingen Telefax: + 49 7071-295384 E-Mail: karl.mann@uni-tuebingen.de(karl.mann@uni-tuebingen.de) klaus.ackermann@uni-tuebingen.de(klaus.ackermann@uni-tuebingen.de)